In Bearbeitung

Angestrebtes Radweg-Vorhaben in der KRABAT-Region

Radfahren und Wandern in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sollen noch reizvoller gestaltet werden. Ein Konzept dafür wird derzeit erarbeitet. Claudia Steglich, Projektmitarbeiterin beim Regionalmanagement der Leader-Region Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, erklärt, dass das Ziel ein Wegenetz ist, das „durch eine einwandfreie Wegweisung und beständige Qualität“ gekennzeichnet ist. Zwischen Januar 2021 und Oktober 2023 führte sie eine umfassende Bestandsaufnahme durch und leitete daraus Maßnahmen ab, um das Wegenetz zu verbessern. Den Entwurf des Konzepts präsentierte sie in den ersten Januarwochen 2024 vor Vertretern der beteiligten Gemeinden.

 

In welchem Zustand befindet sich das Radwegenetz?

In der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft gibt es zwölf markierte Radwege mit einer Gesamtlänge von etwa 390 Kilometern. Die Qualität der Wege variiert von „fast zertifizierbar“ bis „kaum noch rekonstruierbar“, wobei letzteres auf die Routen „Archäologische Sehenswürdigkeiten“ und „Mühlen am Löbauer Wasser“ zutrifft. Der durch das Biosphärenreservat gepflegte Seeadler-Radweg soll hingegen bis spätestens 2026 die Zertifizierung durch den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) erhalten. Claudia Steglich stellt dem Wegenetz einen „fehlenden Wiedererkennungswert in Bezug auf die Beschilderung, die Informationsvermittlung oder auch die Rastplatzgestaltung“ aus.

Es gibt erhebliche Defizite bei der Verfügbarkeit von Fahrradverleihmöglichkeiten und gastronomischen Angeboten, insbesondere während der Mittagszeit. „An zu vielen Stellen gibt es noch kaputte Sitzgruppen und dunkle, dreckige Schutzhütten“, stellt Claudia Steglich fest.

 

Welche Maßnahmen schlägt das Konzept vor?

Die Projektmitarbeiterin empfiehlt, sich bei der Beschilderung an den Richtlinien der Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswege zu orientieren, die seit 2023 bereits auf den sächsischen Hauptrouten umgesetzt werden. Im sorbischen Siedlungsgebiet soll die Beschilderung zweisprachig erfolgen. Besonderen Wert sollte man auf die Qualität der Wegedecken legen, die regelmäßig überprüft und gegebenenfalls repariert werden müssen. Versorgungslücken entlang der Strecken sollten auch durch innovative Konzepte geschlossen werden, dazu gehören beispielsweise Verkaufsautomaten, idealerweise bestückt mit regionalen Spezialitäten.

 Wie vom ADFC empfohlen, sollte etwa alle 15 Kilometer ein Rastplatz zum Verweilen einladen, der gerne auch originell gestaltet sein darf. Informationstafeln sollten einem inhaltlichen roten Faden folgen.

Wie sollen einzelne Routen attraktiver werden?

Storytelling, also das Erzählen von Geschichten, ist ein großer Trend im Marketing allgemein und speziell auch im Tourismus. Claudia Steglich möchte dies an verschiedenen thematischen Radwanderwegen umsetzen, zum Beispiel am Krabat-Radweg, der zum „zauberhaften Krabat-Radweg“ ausgebaut werden soll. Dies beinhaltet den Bau von zwölf Erlebnisstationen zum Thema Zauberei/Magie unter Bezug auf die zwölf Raben aus der Krabat-Sage. Auch der Froschradweg bietet gute Ansätze zum Erzählen von Geschichten über die Frösche, zum Beispiel durch begehbare Frosch-Skulpturen und multimedial aufbereitete Informationen zum Thema Frosch. Der Radweg „Sorbische Impressionen“ soll seinem Namen Ehre machen und „Vokabeln sowie Wissen über Trachten und Brauchtum vermitteln und Werke berühmter sorbischer Persönlichkeiten zugänglich machen.“ Schließlich bietet auch die Spree viel Potenzial für die originelle Vermittlung von Wissen am nach ihr benannten Radweg.

 

Wie geht es mit dem Rad- und Wanderwegekonzept weiter?

Der Entwurf kann nun als Lang- oder Kurzversion im Internet abgerufen werden. Bis Ende Januar 2024 haben die Kommunen und andere Akteure die Möglichkeit, Korrekturwünsche, Ergänzungen und Hinweise an Claudia Steglich zu melden. Im Februar erfolgt deren Einarbeitung in das Konzept, sodass im März die Beschlussfassung in den Stadt- und Gemeinderäten erfolgen kann. Dadurch würde das Konzept auch zum gültigen Rad- und Wanderwegekonzept der jeweiligen Kommune werden, was Voraussetzung für die Erlangung von Fördermitteln ist.

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